Parks - Fun on Slope, Kick am Kicker

von Medianet Admin… 05/11/2018
Alpin
Parks - Fun on Slope, Kick am Kicker

Riesige Schneehügel hatten bis vor wenigen Jahren das Bild in Österreichs Snowparks bestimmt. Denn in den vergangenen Jahren stand „höher, schneller, weiter“ als Motto im Mittelpunkt. Doch irgendwann war die Schmerzgrenze erreicht und das für viele lädierte Boarder und Freeskier im wahrsten Sinne des Wortes. Das aktuelle Thema ist eindeutig Variantenreichtum: Das heißt, neben den unverändert extremen Kickern und Rails wird immer öfter daran gedacht, Anfängern und noch nicht ganz Abgehobenen eigene Lines zu bauen. Alle auf den folgenden Seiten angeführten Parks trennen ihre Klientel nach diesen Kriterien. Am Stubaier Gletscher lässt man eine andere Form der Kreativität spielen. Die Pro-Rider Ethan Morgan, Lorenzo Peeters und Benny Urban haben sich bei der „The Debate 2018“ das Vorrecht für das Redesign des diesjährigen DC Stubai Zoo Set-ups gesichert, seit Oktober stehen die neuen Rails und Boxen aus den Federn der „Snowboard Party“ bereit. Und Moreboards sorgt für Sideevents mit DC, Salomon, GoPro und Lib Tech. Für die richtige Beschallung ist auch gesorgt. Durch die Trennung nach unterschiedlichen Bedürfnissen sind Funslopes errichtet worden. Als Teil des Funparks oder eigenständig an den Rand von breiten Pisten gebaut. Nie darf dabei ein Kreisel fehlen, eine 360-Grad-Kurve, die in einem kleinen Tunnel endet. Denn Spaß sollen nicht nur Burschen und Mädchen auf ihren fliegenden Brettern haben.

Die „Soft -Variante“ ward geboren, weil Skilehrer ihre Bambinis zu deren Begeisterung gerne durch die Crossstrecken fahren ließen. Das war nicht der Sinn der Sache und die Crossparkure sind inzwischen fast nur mehr in Orten mit Cross- Rennen zu finden. Nach den Vorreitern war die Entwicklung fast lawinenartig. Die Wellenbahnen werden mancherorts schon als Selbstverständlichkeit betrachtet. Allein im Salzburger Land sind in 30 Orten Snow- und Funparks errichtet. Zu unseren persönlichen Favoriten bei denFunslopes zählen Serfaus, Sölden und Hofgastein, aber auch kleinere Gebiete wie die Ehrwalder Alm. Auch in der Axamer Lizum waren im vergangenen Winter die in zwei Schwierigkeitsgraden gestalteten Funslopes sehr beliebt. Hier klingt schon durch, dass die Qualität dieser Bahnen mit der Schneehöhe wächst. Somit sind die Zeiten vorbei, in denen einzelne Skiorte mit Funslopes angeführt werden. Man kann wohl mit Fug und Recht behaupten, dass inzwischen so gut wie alle größeren Skizentren für Junge und Junggebliebene über Slopes mit eingebauten Buckeln und Hindernissen verfügen. Natürlich nicht überall so spektakulär wie in Zell am See. Die Schmitten Funslope ist 1.300 Meter lang und ist soweit bekannt noch immer die längste der Welt. Neben Steilkurven, Wellen, Sprüngen, Boxen und zwei Schnecken ist die einzigartige Streckenführung durch den Wald, die an das geliebte „Waldwegerl“ erinnert, ein Highlight der Funslopes. Um dem Erlebnis weitere Sinneseindrücke hinzuzufügen, wurde die Funslope durch Sound-Elemente wie den Sound Speed Booster oder Sound Slopies erweitert. Mancherorts nennt man eine Variante schlicht „Wellenbahn“, etwa in Hinterstoder und Hochficht, wo sie im Skigebiet verteilt errichtet werden. Man könnte auch behaupten, würden nicht alle Pisten glatt gehobelt, sondern einige unpräpariert gelassen, bräuchte es diese Neuerfindung gar nicht. Aber da geht es durchaus auch um Sicherheit, sprich Versicherungen und Klagen.

Doch das Zentrum des jungen Treibens sind und bleiben die Funparks mit ihren Kickern unterschiedlicher Höhe, den Rails und Boxen. Zur Bequemlichkeit werden auch immer häufiger kleine Lifte an den Pipes errichtet, etwa in Flachauwinkl oder am Stubaier Gletscher. Doch erst die Arbeit, dann das Vergnügen. Daran denkt kaum jemand, sieht er die seit über einem Jahrzehnt von den Pistenrändern ins Zentrum rückenden Halfpipes und Schanzen, die längst zu kompletten Snow- oder Funparks gestylt werden. Kaum eine Region verzichtet heute auf dieses Angebot, um das sich meist eine junge Szene gruppiert. Wie komplex es ist, diese Parks in den Schnee zu zaubern, erzählte dem Ski Guide Austria Shaper Martin Liebmann am Kitzsteinhorn. Sechs fix angestellte Shaper hegen die drei Parks, hinzu kommen Raupenfahrer und drei Teilzeitkräfte, darunter ein semiprofessioneller Boarder aus den Niederlanden. Selbst werkt der Einheimische seit fünf Jahren während der Saison im Rhythmus vier Tage arbeiten, drei Tage frei. Arbeit bedeutet um 7.40 Uhr hinauf zu fahren, frei für ihn, meist den Park selbst zu nutzen. „Wegen des Geldes allein macht das keiner hier oben“, grinst er. Gerade am Gletscher ist der Aufbau kompliziert. Denn helfen bei Halfpipes und Kickern oft fixe Erdbauten mit weniger Schnee auszukommen, läuft es oben andersrum. Der Gletscher fließt, die Hindernisse müssen regelmäßig erneuert werden. Die Kunst der richtigen Gestaltung ist vor allem den Absprungwinkel richtig zu berechnen. Hier helfe allein die Routine. „Beim ersten Jump trotz vorsichtigem Anlauf mit enormer Air über den Vorbau segeln, um schließlich im Flat zu zerschellen, das hat fast jeder schon mal erlebt“, weiß Freeskier Dominik aus schmerzlicher Erfahrung. Dies zu verhindern ist die Aufgabe der Shaper. Bei 30 Obstacles am Kitzsteinhorn eine ordentliche Herausforderung. Denn es gilt im Winter neue Schneefälle einzuberechnen, die Jumps nicht zu erhöhen. Den Eindruck, die Sprünge werden in einem Wettstreit der Parks immer höher, dementiert Liebmann. Sicherheit sei oberstes Gebot in den durch Schildern deutlich gekennzeichneten „Sonderzonen“.

Halfpipes, vor allem aber Rails und Boxes, sind häufig auch in sehr kleinen Gebieten anzutreffen. Am lustigsten sind selbstverständlich „natürliche“ Halfpipes, wie sie etwa am Grubstein oder im Skigebiet Wildkogel anzutreffen sind. Denn die künstlich angelegten scheitern oft am Schneemangel. Ausgezeichnete Cross Strecken findet man zum Beispiel im Damüls, Hochficht und auf der Zwieselalm. Längst sind fast ebenso viele Freeskier wie Boarder in den Parks: New School wurde zum dritten Element neben Piste und Powder. In den Parks sind Kicker (Schanzen), Boxes (Kästen) und Rails (Geländer) bevorzugt unfallfrei zu bewältigen. Ein wirklich cooler Snowpark muss so viele Obstacles (Hindernisse) aufweisen, dass für jeden das Passende dabei ist. So unterscheiden sich die Lines in der Größe der Kicker, der Länge der speziell von Freeskiern gesuchten Rails und der Vielfalt in den Formen der Boxes.

DC Stubai Zoo
Die Pro-Rider Ethan Morgan, Lorenzo Peeters und Benny Urban habe sich bei der „The Debate 2018“ das Vorrecht für das Redesign des Park gesichert. In der Snowstern Wekstatt entstanden die neuen Rails und Boxen aus den Federn der „Snowboard Party“. Moreboards sorgt für Acts und Beschallung. 40 Brands stehen für Tests parat.

Parks in Serfaus und Fiss
Freestyle Circus am Komperdell und der Snowpark auf der Nordseite in Fiss mit den größten Kickern, Boxen, Rails und Jibs, wer es einen Gang gemütlicher will, findet im Sunpark oder Shredpark alles, was das Herz begehrt. Butter-Boxen, Rails, kleine bis mittlere Sprünge und Special Obstacles. Ein besonderes Highlight ist die lange Funslope.

Penken Park Mayrhofen
Der Park mit 8 Areas gilt in der Szene als einer der großzügigsten Parks Europas. Dabei ist's nur einer von 7 Top-Parks der Region. Seinen Bekanntheitsgrad erreicht er nicht zuletzt durch die Trennung in fünf Lines: Kids-, Fun-, Public-, Pro- und Jibline. Dazu gibt es eine Halfpipe, die Anfänger nicht überfordert, aber auch Freaks begeistert.

Snowpark Turracher Höhe
Auf insgesamt 1,5 km Länge errichteter Park, der durch seine drei Lines (Beginner, Medium, Advanced) keine Wünsche offen lässt. Hinzu kommt ein Funslope von 850 Metern, damit auch weniger Sprungfreudige oder Mutige bei Fun nicht zu kurz kommen.

Absolut Park Flachauwinkl
Der Absolut Park am Shuttleberg Flachauwinkl-Kleinarl ist inzwischen einer der größten in Europas: 1,5 km Länge und in 6 Sektionen unterteilt: Kickerline, Rail Line, Beginner Line, Halfpipe, Jib Park und Superpipe. Die über 100 Obstacles werden täglich professionell geshapt. Superpipe mit 160 Metern Länge und 6,80 Meter Höhe. Perfekte Parkbase!

Nightpark + Freeride-Park Saalbach-Hinterglemm
Nightpark: Der riesige Snowpark unweit des Dorfzentrums von Hinterglemm lockt bei Tag und Nacht mit Easy-, Medium- und Pro-Lines. Mit abwechslungsreichen Obstacles, wie dem berüchtigten Gap-Kicker. Neu ist aber ein spezieller Freeride-Park an der Asitzmuldenbahn, beliebt bei Freeski- Einsteigern. Auf einer Länge von 300 Metern bieten vier Features feinsten Freeski-Genuss: Intro Drop, Drop to Box, Powderkicker und Drop out!

Skyline Park Innsbruch Seegrube
… ist ein ECHTER „Incity-Snowpark“, der dank einzigartiger Atmosphäre regelmäßig die wahren Freaks anlockt. 1.200 Meter über Innsbruck feiert die Szene und reizt vor allem die Kicker zu exzellenten Shots, für welche die Felsen der Nordkette die perfekte Kulisse abgeben. In 20 Minuten direkt aus dem Stadtzentrum via Nordkettenbahn zu erreichen. Im Hochwinter manchmal Nightsessions Freitag bis 23 Uhr (Cloud9-Party).

Funpark Brandnertal
…besticht mit seiner Länge, den Graffitis und „Trash-Obstacles“ wie Ölfässern und Traktorreifen. Der hoch gelobte Park ist im Bereich der Glattjochbahn zu finden und schon seit Jahren regelmäßig Austragungsort von Veranstaltungen.

Blue Tomato Funpark Stuhleck Spital A.S.
… ist, da nur etwa eine Stunde von Wien entfernt, die Location schlechthin für Rider aus Ostösterreich. Der Sonnenlift erfreut durch seine „künstliche Sonne“, der Park ist in den Nachtskilauf eingebunden. „Blue Tomato“ begeistert die Profis, zum im Vorjahr gestarteten Beginner Park kommt nun ein zweiter hinzu. Wer die Buzzer Cam aktiviert, wird aufgenommen und kann sich von der Homepage seinen Clip herunterladen und verschicken.

Airypark Kreischberg Murau
Neben dem stilecht „WM-Bahn“ benannten Sessellift wartet am Austragungsort der 2015 abgehaltenen Freestyle-Weltmeisterschaften ein gediegener Park mit Flat Trail und Kinked-Box zum Aufwärmen, drei tollen Kickern und schließlich der anspruchsvollen Curvebox zum Abfliegen auf. Berühmt ist der Kreischberg aber für seine schier endlose, beleuchtete Halfpipe mit hohem Wallride zum Finale. Freestyle-Park auf 1.900 Meter.